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Offline-Strategien
Für die Innenstädte und Stadtquartiere von morgen

Fachgeschäftesterben, Frequenzrückgang, Leerstand – findet das Leben zukünftig nur noch in der schönen, neuen Online-Welt statt? Ganz sicher nicht! Der Mensch will mehr als digitalen Konsum. Und dieses „Mehr“ müssen urbane Zentren bieten. Und sie können es auch – mit den richtigen Strategien! Das Planungsbüro Stadt + Handel verfügt mit den Offline-Strategien über einen ganzen Werkzeugkasten, der Lösungen für die aktuellen Herausforderungen bietet.

Die aktuellen Transformationsprozesse verändern zahlreiche Rahmenbedingungen, viele davon grundlegend. Zukünftige urbane Lebenswelten sind flexibler, hybrider, entgrenzter und geprägt durch ein starkes Verlangen nach Convenience auf der einen Seite und Multikontextualität auf der anderen Seite. Innenstädte müssen eine Story erzählen – denn nur so lassen sich die Herzen potenzieller Besucherinnen und Besucher erobern.

Mit den Denkschablonen und Konzepten der Vergangenheit können daher die Herausforderungen der Zukunft nicht gelöst werden. Es bedarf einer proaktiven und strategischen (Neu-)Positionierung ohne langatmige Planungs- und Beteiligungsprozesse. Der bekannte Claim „Just do it“ trifft dabei den Kern der Sache: Ein moderner Positionierungs- und Profilierungsprozess ist agil, iterativ, probiert Dinge aus und beinhaltet sowohl schnelle Erfolgsrezepte als auch strategisch wichtige Schlüsselprojekte.

Die Offline-Strategien entspringen genau dieser Denkrichtung und versprechen dabei schnellen und nachhaltigen Erfolg in der Umsetzung durch

• die fokussierte Einbeziehung der relevanten Stakeholder der Innenstadt von Beginn an und auf Augenhöhe,
• die Orientierung an relevanten Zielgruppen und die verbindliche Klärung der strategischen Zielrichtung zwischen allen Beteiligten und
• die modulare und phasenweise Organisation der konzeptionellen Arbeitsschritte für eine schnelle Zielanpassung bei Bedarf.

Offline-Strategien sind in fünf Phasen organisiert, die miteinander vernetzt sind, aber auch einzeln sowohl sachlich funktionieren als auch vor Ort umsetzend wirken.

IMPULS:

Neue Perspektiven und Denkanstöße durch einen aktivierenden Impulsvortrag für die Schlüsselakteure der Innenstadt – kurz, knackig und launig. Ziel ist es, Aufbruchstimmung zu erzeugen und den Diskussionsprozess über die Zielrichtung unter ebendiesen Akteuren anzustoßen, die für die spätere Umsetzung entscheidend sind. Die städtischen Akteure werden bei der Analyse und Auswahl der relevanten Stakeholder unterstützt.

FLYING DOCTOR:

Mit den identifizierten Stakeholdern wird gemeinsam und auf Augenhöhe die Ausgangssituation bewertet, eine Zielperspektive abgestimmt und die nächsten Handlungsschritte festgelegt – ganz ohne analytisches Klein-Klein und auf das Wesentliche fokussiert. Augenhöhe bedeutet dabei, dass die Interessen der Stakeholder vernetzend aktiv eingebunden werden, um ab dem ersten Tag die Umsetzung gemeinsam zu gestalten. Sie bilden die zukünftige Taskforce Innenstadt, die den Positionierungs- und Profilierungsprozess begleitet und mitgestaltet.

TOOLBOX:

Jeder gute Handwerker hat einen großen Werkzeugkasten dabei – aber bei Weitem nicht jedes Werkzeug wird bei jeder Reparatur benötigt. Je nach zuvor abgestimmter Zielperspektive kommen erprobte Profilierungstools für unterschiedliche Anspruchsgruppen zum Einsatz – von kommunaler Planung bis zu Gewerbetreibenden, Kulturschaffenden und Immobilienbesitzern. Im Ergebnis entstehen aktivierende Handlungsempfehlungen, die das „Handbuch“ für eine zukunftsfähige Entwicklung der Innenstadt darstellen.

INTERVENTIONEN:

Offline-Strategien sollen praxisnah, schnell realisierbar und umsetzungsorientiert sein. Die in dieser Phase entwickelten Maßnahmen reichen daher von kleinen Interventionen bis zu großen Investitionen mit entsprechender Impulswirkung. Gemein ist ihnen eine konsequente Ausrichtung auf die Visitor Journey und gemeinsame Erprobung mit der Taskforce Innenstadt. Die integrierte Innenstadtentwicklung wird so in der Stadtgesellschaft bereits nach wenigen Monaten als zielgerichtete „Bewegung“ wahrgenommen.

MANAGEMENT:

Für die Verstetigung und mittel- bis langfristige Umsetzung des Gesamtprozesses der Offline-Strategien setzt ein City- oder Innenstadtmanagement die strategische Positionierung steuernd und aktiv um. Wichtig hierbei: Strategisch-konzeptionelle Positionierung und handlungsgetriebenes Umsetzungsmanagement gehen Hand in Hand bzw. werden von Beginn an gemeinsam gedacht. Die Taskforce Innenstadt steuert dabei die Zielebene der Umsetzung weiterhin auf Augenhöhe.

Auch wenn Innenstädte der Zukunft anders aussehen werden: Wie sie aussehen, wird sich in den einzelnen Kommunen ganz unterschiedlich gestalten. Das Leitbild für jede einzelne Innenstadt muss dafür klar herausgearbeitet und vor Ort verbindlich vereinbart werden. Dazu gehören auch mutiges Ausprobieren und Offenheit gegenüber innovativen Ansätzen. Stadtmacherinnen und Stadtmacher sind gefragt – gehören Sie dazu?

Die Toolbox, der modulare Werkzeugkoffer von Stadt + Handel, ist gefüllt mit den unterschiedlichsten Instrumenten, die alle auf ein Ziel ausgerichtet sind: lebendige Innenstädte und Stadtquartiere! Die Werkzeuge reichen dabei von einfachen Check-ups, über klassisch-konzeptionelle Module bis zu aktivierenden Impulsen. Die Toolbox lässt sich dabei grob in funktionale, städtebauliche und markenorientierte Profilierungsinstrumente gliedern. Sie richten sich dabei sowohl an private als auch an öffentliche Akteure und überwinden bewusst Fachdisziplinen. Beispielhaft werden im Folgenden einzelne Tools genauer beleuchtet.

LOCATION-EQUALIZER – KONZENTRATION AUF SPEZIALISIERTE QUARTIERE

Die Innenstadt besteht aus vielfältigen Nutzungen und Quartieren – und sie funktionieren alle anders. Es geht nicht darum, mit der „Gießkanne“ über die Innenstadt zu gehen und alles ein wenig besser zu machen. Manche Quartiere entfalten ihren Charme durch das Unvollkommene, in anderen sind perfekt inszenierte Genuss- und Erlebniswelten gefragt. Eine Kernaufgabe von Offline-Strategien ist es daher, die einzelnen Quartierslagen einer Innenstadt zu identifizieren und sinnvoll zu profilieren. Neben einer Erfassung der Nutzungen und städtebaulichen Qualitäten ist hier vor allem das „Lesen zwischen den Zeilen“ wichtig: Was macht ein Quartier aus? Was sind besonders prägende Elemente? Wie „funktioniert“ das Quartier? Erst dann kann ein funktionaler, städtebaulicher und markenorientierter Storytelling-Ansatz entwickelt werden, der jedes einzelne Quartier in sich stärkt und die Vielfalt einer Innenstadt herausstellt. Nur dann kann die Innenstadt mehr sein als die Summe ihrer Teile.

CITY-KOMPASS – VERKEHRSRAUMANALYSE EINMAL ANDERS

Parkplätze zählen, Belegungszeiten messen, Mängel in Straßen- und Radwegbelägen erfassen – alles bekannt und sicherlich wichtig. Aber nicht entscheidend. Erreichbarkeit muss heute völlig neu gedacht werden. Erreichbarkeit beginnt im Kopf, setzt sich digital fort, ist nicht auf ein Verkehrsmittel beschränkt und hört nicht am Bahnhof oder am Parkplatz auf. Es kommt also auf viele andere wichtige Dinge an: Welches Bild hat man eigentlich von der Innenstadt? Sind die wesentlichen Nutzungen digital auffindbar? Wie gelange ich in die Innenstadt? Wie bequem sitzt man eigentlich in Bus und Bahn – und kann man seine Einkaufstaschen irgendwo abstellen? Wie breit sind eigentlich die Parkplätze und fühlt man sich in den Parkhäusern sicher? Wie gelangt man von dort in die Innenstadt – und ist das eigentlich schön? Wie können sich Besucherinnen und Besucher orientieren? Nur eine Auswahl an Fragen, die den Fokus der Offline-Strategien beim Thema Erreichbarkeit zeigen.

SCHAUFENSTER-DOKTOR – NUTZUNGSQUALITÄTEN AUF DEM PRÜFSTAND

Sollte die Qualität der Schaufenster Untersuchungsgegenstand einer Offline-Strategie sein? Aber natürlich! Was hilft die schönste Fußgängerzone, wenn die Werbeaufsteller und Schaufenster-Dekorationen einfach nicht zum restlichen Ambiente passen wollen? Dabei lassen sich meistens schon schnell kleine Verbesserungen erzielen – es braucht oftmals nur jemanden, der darauf aufmerksam macht und Hilfen bereitstellt. Zunächst hilft ein nüchterner und sachlicher Blick auf die äußeren (u. a. Werbeanlagen, Handelsfassaden, Schaufenstergestaltung) sowie inneren (u. a. Ladenbau, Warenangebot sowie -präsentation) Nutzungsqualitäten. Hier wird bereits klar: Es geht nicht nur um die Schaufenster – und nicht jede Nutzung passt in jede Lage. Mithilfe von Steckbriefen und aggregiert aufbereiteten Daten werden die Stärken und Schwächen einzelner Quartiere herausgearbeitet und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Nutzungsqualität formuliert. Dazu gehört auch die Sensibilisierung und Qualifizierung von Gewerbetreibenden – denn nicht jeder ist mit einem Händchen für Dekoration geboren.

ONLINE-CHECK – DIGITALE SICHTBARKEIT UND KOMPETENZ

Die Offline-Strategien stärken die analogen Qualitäten des Urbanen – aber auch dafür kann und muss man auf digitale Instrumente zurückgreifen. Wer heute nicht digital sichtbar ist, der ist unsichtbar. Auffindbarkeit bei Google & Co. ist daher das A & O. Im Rahmen des Online-Checks wird daher die digitale Sichtbarkeit der Innenstadt-Nutzungen analysiert. Bei Bedarf kann diese nach unterschiedlichen Kanälen (Google my business, Website, Facebook, Instagram etc.) differenziert werden. Darüber hinaus werden typische Suchmaschinen-Anfragen ausgewertet und die Aktivität relevanter Social-Media-Kanäle geprüft. Je nach Tiefe der Untersuchung sind zusätzlich Aussagen zur „Online-Betroffenheit“ einer Innenstadt (oder gar einzelner Quartiere) möglich. Die Handlungsempfehlungen reichen – je nach „digitalem Erfahrungsgrad“ der Akteure von einfachen Tipps zur Einrichtung und Pflege eines Google-Accounts bis zum Profi-Level, wie z. B. der Nutzung digitaler Crowdfunding-Möglichkeiten oder der digitalen Weinverkostung via Twitch-Livestreaming.

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Sonderausgabe 01/2021
URBAN OFFLINE FORUM – Die Innenstadt der Zukunft
Strategien und Ideen für die Stadt von Morgen

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